Archivfund - 2020 das Hügelbeet

Ein Archivfund aus dem Jahr 2020, damals hatte ich das Hügelbeet frisch angelegt und für meinen alten Gartenblog dokumentiert. Hier für euch mit frischen Bildern.


Ein Auf und Ab – das Hügelbeet

Wir hatten das Haus gerade frisch gekauft, die Schlüssel erhalten und den mannshohen Rasen zum ersten Mal gemäht, da kam dieser Beschwerdebrief der Nachbarn wegen der gigantischen, frei wuchernden Hecke. Wir saßen im Garten und betrachteten die gewaltigen Sträucher. Es stimmte natürlich, die musste gestutzt werden. Wir hatten noch nie eine Hecke. Unser Eigentum hat sich in den letzten Wochen deutlich vergrößert. Bis dato hatten wir weder Immobilien noch ein Auto. Wir mieteten eine Wohnung und hatten ein Fahrrad und eine Jahreskarte für die Bahn, ein paar Möbel, ein paar Kleidungsstücke und jeder ein Notebook und Mobiltelefon, wie die meisten Leute. Nun hatten wir ein Haus. Einen Garten - Eine Hecke. Vielleicht wäre ein Gärtner gut gewesen, doch ein Gärtner kostet Geld und gerade das war nach dem Kauf dieser ganzen Dinge nicht mehr vorrätig. Wir versuchten es selbst. Mit zwei großen Heckenscheren machten wir uns an die Arbeit und dämmten die ausufernden Pflanzen ein. Von oben kamen wir nicht dran. Die Hecke blieb also hoch, aber wurde deutlich schmaler. Es waren Unmengen an Heckenschnitt, die sich nun in unserem Garten türmten. Sie bildeten einen großen Hügel. Das sah zwar etwas ruppig und wild aus, doch prinzipiell gefiel uns der Hügel.

Der Heckenschnitt im ersten Jahr, noch ist es kein Hügelbeet.

In der Betreuungseinrichtung unseres Sohnes gab es im Außengelände diesen wunderschönen kleinen Hügel. Der Garten befand sich auch am Hang und war sehr flach, doch der Hügel gab dem Ganzen mehr Reiz. Der Hügel war an der Seite bepflanzt mit Schmetterlingsflieder und Blumen, in der Mitte war ein kleiner Weg für die Kinder und am Ende ein Weidenbogen und ein Häuschen aus Weiden. Der Hügel bot nicht nur einen optischen Reiz, er schulte auch die kindliche Motorik und das Raumempfinden, wenn es einen Höhenunterschied gibt.

Wir entschieden uns also, den Heckenschnitt zu nutzen und daraus eine Kombination aus Hügelbeet und Laufhügel zu machen. So gingen wir vor: Hügelbeete werden in Schichten angelegt, ähnlich den Hochbeeten. Die Schichten bestehen aus unterschiedlichen verrottenden Pflanzenteilen. Sie sind demnach besonders nährstoffreich und bieten mehr Anbaufläche als ein flaches Beet. Sie speichern auch Wärme und Wasser, beides erfreut sich äußerster Beliebtheit bei Pflanzen... den meisten.

Wir zerkleinerten den Heckenschnitt und da es schon Herbst war, ließen wir ihn den Winter über verrotten und setzen. Im Frühjahr war der Haufen schon deutlich kleiner. Wir wendeten ihn etwas und traten ihn fester, danach bedeckten wir ihn mit Komposterde und allen Resten, die der Garten so lieferte. Laub, Grasschnitt, Erde und Pflanzenreste. Das machten wir den gesamten Frühling und Sommer über, bis das Geäst vollkommen bedeckt war. Nach der ersten Heuernte bedeckten wir den kompletten Hügel mit Heu.

Das Hügelbeet im ersten Jahr mit Gemüse bepflanzt.

Die eine Seite bepflanzten wir mit Wildblumen, die andere eroberte sich der Kürbis. Da der Hügel sehr groß ist und es kein klassisches Hügelbeet werden soll, bepflanzten wir es nach und nach. Es hat nun einen kleinen Bogen am Eingang und ist am Fuß bepflanzt. Gemüse und andere Pflanzen werden wir im kommenden Frühjahr setzen. Bis dahin ist der Hügel sicher auch stabil begehbar. - Hier Endete der damaliege Beitrag gefolgt von einer genauen anleitung zum Bau eines soclhen Beets.

Nun haben die Stauden das Gemüse verdrängt, aber es ist immer noch deutlich zu sehen, dass die Pflanzen auf dem Hügel deutlich besser versorgt sind als in anderen Teilen des Gartens. Die Artischocken haben durch die Wärme des verrottenden Komposts im Hügel den Winter sehr gut überstanden und sind über zwei Meter groß geworden mit bis zu 16 Blüten. Auch die anderen Stauden erreichen extreme Höhen. Der Weidenbogen ist inzwischen auch eingewachsen und bietet optisch eine schöne Erhebung in einem sonst eher flachen Garten. Rückblickend war der Hügel eine gute Idee.

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