Die Dahlie

Blogbeitrag zur Dahlie mit Pflanzanleitung von Lovis und Lena

Der Text zur Podcastfolge

Ich (Lena) kenne die Dahlien noch aus den alten Bauerngärten in plumpen und schrillen Farben und fand es lange Zeit nicht erstrebenswert, eigene Dahlien anzubauen. Doch irgendwann schenkte mir die Nachbarin meiner Mutter ein paar Knollen mit dem Kommentar: „Die sind nicht einfach, aber ein Hingucker.“ Und ähnlich wie bei den Pilzen war meine erste Motivation der Ehrgeiz, Wissen zu erlangen und etwas hinzubekommen, was nicht als einfach galt. Ich zog die Dahlien vor, auf Anraten der Nachbarin, weil das Wetter bei uns so rau ist und der Frost schon Ende September einsetzen kann. Nach Monaten der Pflege wuchsen 2018 meine ersten eigenen Dahlien, und ich war mächtig enttäuscht. Es handelte sich um die strahlend orange Kaktusdahlie `Ludwig Helfert' und die ebenso strahlende, aber pinke Semi-Kaktusdahlie ‘Park Princess', beide optisch so laut, wie ich es von Dahlien kannte, und gar nicht so zart und lieblich wie die cremefarbenen, die ich inzwischen in den sozialen Medien entdeckt hatte. Aber ich konnte die Pflanzen auch nicht verstoßen, denn sie kamen von der Nachbarin, und ich hatte viel Dünger und Liebe in die Knollen gesteckt. Im Frühjahr 2019 bekam ich von einer Freundin eine Knolle der 'Café au Lait' geschenkt, und seit 2020 tausche und sammle ich die verschiedenen Sorten. 2022 schenkte mir Lovis verschiedene Ableger ihrer Dahlienknollen, und dieses Jahr bekam ich von Carla https://www.carlafiller.de/ weitere Sorten. Ab und zu erfriert mir eine oder die Knollen überdauern das Winterlager nicht unbeschadet. Das kommt vor und ist jedes Mal etwas ärgerlich, aber ich möchte die Dahlie im Garten dennoch nicht missen.

Lovis und Lenas Pflanzanleitung:

Das Pflanzen von Dahlien ist relativ einfach (der komplizierte Teil ist das Überwintern) und kann in ein paar Schritten durchgeführt werden.

Auswahl der Dahlienknollen: Wähle gesunde, unbeschädigte Knollen aus. Idealerweise sollten sie fest und frei von Anzeichen von Krankheiten oder Schädlingen sein. Hier sind die Shops und Züchter*innen, die wir empfehlen können:

Zeitpunkt des Pflanzens: Dahlien werden normalerweise im Frühjahr gepflanzt, nachdem die Gefahr von Frost vorüber ist. Der Boden sollte sich aufgewärmt haben. Wenn ihr aber in raueren Gegenden lebt (wie Lena) und die Frostnächte noch bis weit in den Mai hinein reichen, dann empfiehlt es sich, die Pflanzen ab April in Töpfen vorzuziehen und sie geschützt und frostfrei zu stellen, bis die Beete bereit sind.

Standortwahl: Dahlien gedeihen am besten an einem sonnigen Standort. Sie benötigen mindestens 6 Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag.

Boden vorbereiten: Lockere den Boden gut auf und mische Kompost oder gut verrotteten Mist ein, um die Bodenqualität zu verbessern und die Drainage zu fördern. Die Dahlien benötigen ausreichend Nährstoffe, es kann hilfreich sein, in das Pflanzloch einen Löffel Hornspäne zu geben, bevor ihr die Pflanze einsetzt und eingrabt. Grabe ein Loch, das groß genug ist, um die Dahlienknolle aufzunehmen. Die Tiefe sollte etwa doppelt so groß sein wie die Knolle selbst.

Pflanzabstand beachten: Wenn du mehrere Dahlien pflanzt, achte darauf, genügend Abstand zwischen den Pflanzen zu lassen (in der Regel etwa 60-90 cm, weder Lovis noch Lena halten sich an diese Abstände, es klappt mal mehr oder weniger gut, keine der beiden ist bereit sich an die Abstände zu halten, vermutlich Hybris), um ihnen ausreichend Platz zum Wachsen zu geben.

Einsetzen der Knolle: Lege die Dahlienknolle in das Pflanzloch mit den Augen (Triebspitzen) nach oben. Die Augen sollten etwa 5 cm unter der Erdoberfläche liegen. Bedecke die Knolle vorsichtig mit Erde, drücke sie leicht an und gieße sie gut.

Gießen: Gieße die frisch gepflanzte Dahlie gründlich, um sicherzustellen, dass der Boden gut durchfeuchtet ist. Die Dahlie ist eine durstige Pflanze, Staunässe sollte aber vermieden werden, da sonst die Wurzeln anfangen können zu verrotten und sich Pilze auf der Pflanze niederlassen können.

Pflege nach dem Pflanzen: Füge bei Bedarf Mulch um die Pflanze herum hinzu, um Feuchtigkeit zu speichern und Unkraut zu unterdrücken. Die Dahlie hat viel Blattmasse und zeigt auch deutlich, wenn die Nährstoffe zu Neige gehen. Dann bekommt sie gelbe Blätter und Verfärbungen am Blattrand. Vor allem Kalium und Phosphor sind wichtig für die Dahlie, um ausreichend Blüten bilden zu können. Klar, Stickstoff auch, aber zu viel Stickstoff führt bei Blühpflanzen gerne dazu, dass diese vornehmlich Blätter bilden. Während organischer Dünger wie reifer Kompost und die Hornspäne bereits vor der Pflanzung in den Boden eingearbeitet wurden, erfolgt die mineralische Düngung dann erst Wochen nach der Pflanzung, nachdem die jungen Triebe schon erschienen sind. Die zweite Düngung erfolgt dann bei mineralischer und organischer Düngung im Juli, kurz vor der Blütenbildung, denn die benötigt Nährstoffe. Ab Ende August/Anfang September wird meist nicht mehr gedüngt, da die Knollen ab jetzt ausreifen sollen, um eine möglichst gute Lagerfähigkeit zu erreichen.

Stützen: Da Dahlien manchmal groß und schwer werden können, ist es ratsam, sie mit Stützen zu versehen, um ihre Stängel zu unterstützen.

Verblühte Blüten entfernen: Entferne regelmäßig verblühte Blüten, um die Pflanze zur Bildung neuer Blüten anzuregen.

Die Knollen ausgraben: Es gibt unterschiedliche Meinungen zum richtigen Zeitpunkt der Knollenernte, was in manchen Internetforen schon Glaubenskriegen nahe kommt. Die einen vertreten die Meinung, die Knollen sollten in der Erde bleiben, bis die Pflanze oben erfroren und verrottet ist, ähnlich der Kartoffel. Aber noch vor dem ersten Bodenfrost sollte die Pflanze dann ausgegraben und eingelagert werden, denn die Knolle kann so alle Nährstoffe aus der Pflanze ziehen und ist somit bestens für den Winter vorbereitet. Die andere Meinung, die vertreten wird, ist, dass die Knollen schon Mitte Oktober geerntet werden sollen, bevor der Boden zu kalt und feucht wird, um zu vermeiden, dass sich Pilze und Parasiten in der Knolle einnisten. Egal für welche Variante ihr euch entscheidet, die Knollen sollten vor dem ersten Bodenfrost ausgegraben werden und am besten nach drei trockenen Tagen, damit möglichst wenig feuchte Erde an der Knolle haften bleibt. Die frostempfindlichen Knollen werden dann in ein trockenes und warmes Winterlager gebracht und dort in Kisten, gut belüftet gelagert. Man kann die Knollen auch in Substraten einlagern. Es gibt Empfehlungen, sie in Stroh, Sand, Katzenstreu oder Zeitungspapier zu lagern. Dazu haben wir aber noch keine Erfahrungen sammeln können. Lena kräht ihre Ende Oktober aus und lagert sie in Gemüskisten im Keller bei konstanten 8 Grad, und Lovis lagert ihre in Kisten im Gartenhaus. Das Lagern in Sand oder Katzenstreu wollen beide noch ausprobieren.

Das Dahlienbeet im Herbst: Im Herbst, nach dem Ausgraben der Dahlienknollen, kann das Beet mit Mist und Kompost gedüngt werden, um ihm über den Winter die Möglichkeit zu geben, neue Nährstoffe einzulagern und sich zu erholen. Auch ein Abdecken der Bodenoberfläche mit Laub ist zu empfehlen.



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